Donnerstag, 26. März 2015

Entschleunigung

Seitdem ich immer kugeliger werde, hat sich mein Leben rasant verlangsamt. "Ich mach das noch schnell", "ich geh das schnell holen"... Nein, von schnell kann keine Rede sein, alles braucht bei mir nun etwas mehr Zeit. Wenn das Telefon klingelt, flitze ich nicht mehr die Treppe runter um ranzugehen, wenn es wichtig ist, ruft die Person nochmal an oder spricht auf unseren AB. Das Wort schnell habe ich gestrichen...Nein,  das stimmt nicht ganz. Unterwegs mit Freunden oder Familie sage ich gerade häufig so etwas wie "Nicht so schnell...". Ich darf gerade mein Leben von einer anderen Seite kennenlernen. Ich lasse mir Zeit, akzeptiere, dass simple Aufgaben wie Socken anziehen länger dauern, dass ich eine Kiste mit Wäsche nicht durch die Gegend trage, dass ich um Hilfe bitte, wenn ich es nicht schaffe. Auch eine Erkältung braucht jetzt länger, um auskuriert zu werden. Dadurch, dass ich nicht arbeite im Moment,  habe ich auch viel Zeit für Dinge, die ich vorher nur "nebenbei" machen konnte: eine Decke häkeln, Bücher lesen  (auch einfach mal 3 Stunden am Stück), telefonieren, Vögel beobachten und herausfinden, welcher Vogel das ist, mit Freundinnen frühstücken gehen.... Meine allerliebste Beschäftigung ist jedoch, meine beiden Jungs beim Bewegen und Toben zu fühlen. Ich habe gelernt, zu genießen,  dass es gerade langsam zugeht, es wird schnell genug wieder turbulent.

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